Montag, 31. August 2015

Bornholm rund per Auto und per Boot nach Klintholm

Mittwoch, 26. August 2015

Für heute haben wir uns ein Mietauto reserviert. Abholung beim Vermieter auf der „Snellemark“ um 10:00 Uhr. Wir wollen einige der Rundkirchen besichtigen, natürlich die Festung Hammershus, die vielen Runensteine, Felsritzungen, natürlich Hasle, noch mal Allinge, Gudhjem, Balka, Dueodde…..Scheint reichlich viel Programm zu sein für einen Tag, aber erst mal der Reihe nach.

Auf dem Weg zur Knud’s Kirke in Knudsker passieren wir einen Steinbruch, der natürlich zum anhalten auffordert. Gewaltige Granitblöcke werden hier seit dem Mittelalter gesprengt und als Baumaterial exportiert.


Knud’s Kirche ist eine typische kleine Inselkirche, leider keine Rundkirche, aber trotzdem hübsch.

Die erste Rundkirche ist die in Nyker, die auch im Eingangsbereich einen großen Runenstein aus dem 11. Jahrhundert beherbergt.




Der folgende Abstecher nach Hasle ist eher enttäuschend; hier will keine rechte Atmosphäre entstehen, weshalb wir schnell weiterfahren und auf 130 m Höhe die höchstgelegene Kirche mit einem phantastischen mit einem wunderbaren Rundumblick auf die  Ostsee besichtigen.
Mit der Ol’s Kirke besichtigen wir eine weitere Rundkirche, die gleichzeitig Wehrkirche war. Einfach faszinierend, dass das zweite Obergeschoss insgesamt neun Schießscharten beinhaltet.


Wenige Kilometer weiter weist ein Schild auf die „Helsristninger“ hin. Hierbei handelt es sich um Felsritzungen der Wikinger (wir zeigen hier nur die eine), bei der Wissenschaftler rekonstruiert haben, dass die Wikinger hier vor über 1000 Jahren Schiffe gebaut haben und dies auf den viel später freigelegten Felsen dokumentiert haben.
Viele Sachen sind immer noch nicht endgültig erforscht, aber vor allem zeigt dies eins: die Wikinger waren pfiffiger als wir dachten.
Weniger pfiffig waren die Ritter von der Festung Hammershus, der größten Festungsruine Nordeuropas. Bei einem Bierkonsum von durchschnittlich 6 Liter pro Person pro Tag ist es nicht weiter verwunderlich, dass es den Schweden gelungen ist, die Festung zu stürmen und zu besiegen. Einlass erhielten sie wohl durch das so genannte Schwedenloch, einer „undichten“ Stelle im ansonsten 1,5 m dicken Mauerwerk.

Wir könnten hier noch mindestens 20 Fotos platzieren, aber die kann man sich getrost und viel besser auch im Internet ansehen.
Auf unserem Wege  nach Allinge passieren wir den Leuchtturm Hammer Odde auf der Nordwestecke von Bornholm. Natürlich klettern wir hoch und bewundern auch die Fresnel’sche Linse, mit der der Lichtstrahlen der Glühlampe stark gebündelt werden und somit eine besonders hohe Reichweite erzeugt wird.


Was wir anfangs überhaupt nicht auf dem Plan hatten, waren die Helligdoms Klipperne in unmittelbarer Umgebung des Bornholmer Kunstmuseums. Wir wandern natürlich runter und sind hin und weg von der atemberaubenden Felsformation, die fast senkrecht empor steigt und zu allem Überfluss auch noch eine Felsspalte aufweist, die schon den Wikingern Schutz vor den Verfolgern geboten hat.





Gudhjem mit seinen hübschen, kleinen und typisch dänischen Häusern stellt das dänische Kleinstadtidyll schlechthin dar. Außerdem gibt es hier das beste Eis des Urlaubs, was sicherlich nicht daran lag, dass vor der Eisdiele auch noch Filmaufnahmen gemacht wurden.;-)
Unsere Aufnahmefähigkeit ist nahezu erschöpft. Gott sei Dank haben wir noch ein paar Plastiktüten, deren Aufnahmefähigkeit immerhin noch ausreicht, um den superfeinen und weißen Sand von Balka, der sogar für die Befüllung von Sanduhren verwendet wurde, mitzunehmen. Die zweite Tüte muss dann natürlich auch für den Sand von Dueodde herhalten, der hinsichtlich Qualität dem von Balka in nichts nachsteht. Beide werden wohl zuhause als Dekosand dienen.
Faszinierend finden wir die Tatsache, dass der Nordwesten der Insel aus schroffen Felsen besteht, auf der Ostseite mit der Helligdoms Klipperne fortgesetzt wird und im  Süden feinster Sandstrand mit einer Dünenlandschaft vorzufinden ist, die sehr stark an die Dünen der niederländischen Wattenseeinseln, insbesondere Vlieland, erinnert.


Nach Rückgabe des Mietautos zieht es uns zu Gustav’s Café, wo wir uns mit dem superleckeren Gustavsburger und einem Tuborg stärken und damit auch den erlebnisreichen Tag beschließen.

Donnerstag, 27. August 2015

Heute zur Abwechslung mal keine Fotos! Warum? Gegen Mittag brechen wir doch noch auf, um bei Südwestwind den Sprung an die Südküste von Schweden nach Ystad hinter uns zu bringen. Es wird ein heißer Ritt bei gut 5 Windstärken. Arbeitsfock und ein Reff im Großsegel sind angesagt. Bei gut 2 m Welle sind wir mit Segeln, Navigieren, Ausguck halten nach den Fähren von und nach Ystad sowie Frachtern im Tiefwasserweg ausreichend beschäftigt und kommen nicht dazu, ans Fotografieren auch nur zu denken. Außer Positionsdaten in unserem AIS, Tiefenangaben im Echolot und immer neue Speedrekorde (die Spitze liegt bei 8,1 kn) hätten wir auch nicht viel zu bieten gehabt. Nach 6 Stunden und 37,3 sm machen wir unsere Leinen im Gästehafen von Ystad fest, wo wir auch schon vor genau 2 Monaten eingelaufen sind. Inzwischen ist der Hafen leer, die Nachsaison lässt grüßen.

Freitag, 28. August 2015

Ruhetag in Ystad wegen Starkwind.  Mit Peter von der Simply Red, die wir unerwartet am Steg vorfinden, wandern wir durch die Gassen von Ystad, treffen nicht Wallander, auf dessen Spuren wir hätten wandeln können, genießen einen Kaffee in einem schnuckeligen Innenhof, ein Eis – kurzum: wir lassen es uns gut gehen


Samstag, 29. August 2015

Wir wollen weiter, auch wenn der Wind aus West bläst – der Richtung, in die wir wollen. Unser Ziel heißt Gislövsläge, dem Yachthafen der Trelleborg Segelselskap, der zwar nicht sonderlich attraktiv ist, aber ein guter Absprung für die Weiterfahrt durch den Falsterbokanal in den Öresund ist. Dort gilt es zu entscheiden: weiter nach Kopenhagen oder doch Richtung Südwest in den Störstrom und damit weiter Richtung Heimat.
Die Kreuz nach Gislövsläge artet in Arbeit aus. Während wir anfangs noch an ein Reff dachten, flaut der Wind bald ab und nötigt den Skipper, die kleine Werkfock gegen die High Aspect Fock zu tauschen. Bei der ziemlich konfus laufenden Welle eine kleine Herausforderung. Nach vollzogenem Wechsel wird uns dies mit gut 6 kn Fahrt gedankt. Erfreulicherweise dreht der Wind zum richtigen Zeitpunkt auf Südwest, so dass wir am Ende den Hafen sogar gut anliegen können.

Sonntag, 30. August 2015

Es ist so wenig bis gar kein Wind, dass wir nicht einmal die Persenning vom Großsegel und der Fock abnehmen. Motorboot fahren vorbei an Trelleborg und durch den Falsterbokanal ist angesagt. Der Kanal erspart einem einen Umweg von mind. 10 sm um das Falsterborev.
Unser Timing ist sehr gut, genau 5 Minuten vor der Brückenöffnung am Ende des Kanals erreichen wir den Wartebereich. Die Klingeln, die das Schließen des Schlagbaumes und die Öffnung der Klappbrücke signalisieren, ertönen wenig später.


Wir müssen allerdings zunächst noch ein Stück nördlich, um eine Untiefe zu umfahren. Die Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden miteinander verbindet, liegt zum Greifen nah. Wir widerstehen der Versuchung, einfach weiter geradeaus zu fahren und doch noch Kopenhagen anzulaufen. Die Vernunft siegt und wir laufen Skanör an, wo wir uns sehr wohl fühlen, einen kleinen Fahrradausflug nach Skanör und an den Strand mit vielen bunten Strandhäuschen  machen und uns für den Abend beim örtlichen ICA mit einem leckeren Steak versorgen. Grillabend ist angesagt!



Montag, 31. August 2015

Ostwind Stärke 3 – 4! Das schreit nach Kurs West. Raus aus dem Hafen, links rum bis wir etwa den Kreisverkehr des Verkehrstrennungsgebietes vor Falsterbo erreichen, dann in lehrbuchmäßiger Manier das Fahrwasser im rechten Winkel, d.h. mit 270 ° gekreuzt, dann mit Backstagsbrise mit weitem Abstand an Stevns Klint vorbei Richtung Stor Ström.
Zwischendurch kommen uns bei 1,5 m Welle allerdings doch Bedenken, ob wir dass äußerst enge Fahrwasser mit 2 m Wassertiefe und daneben liegenden Untiefen von 1 m wirklich fahren sollten. Kurzentschlossen wird angeluvt und mit etwas Motorhilfe und später von Südost wieder auf östliche Richtungen drehendem Wind können wir Möns Klint problemlos Steuerbord liegen lassen. Über Mön liegt eine Wolkenwand und das gesamte Felsmassiv übt eine mystische Wirkung aus.


Wir kennen Klintholm ja schon von der Hinreise und finden einen Platz in der selben Ecke. Trotz Nachsaison ist der Hafen recht gut gefüllt, zum überwiegenden Teil mit deutschen Seglern, die wie wir auf der Rückreise sind.


Dienstag, 25. August 2015

Inselhopping nach Öland und Bornholm

Dienstag, 18. August 2015

Boot geschrubbt, Wassertank voll, Akkus geladen, Wetter prima – raus aufs Wasser! Unser Tagesziel heißt Borgholm auf Öland, der Insel der Windmühlen, der Reichen und Sommerurlaubsdomizil der Schweden schlechthin. Bei 4 – 5 Beaufort aus Ost passen Arbeitsfock und ein Reff im Großsegel perfekt. In Böen mit knapp 7 kn durchpflügen wir den Kalmarsund und haben in 5 Stunden 31,3 sm geloggt. In Anbetracht der ersten 3 Meilen unter Motor, bis wir freies Wasser unter dem Kiel haben, kein schlechter Schnitt.
„Lümmel“ (ein HR 36) und „Simply Red“ (die kleine Dicke mit 9 m Länge) folgen in unserem Kielwasser. Frauke und Andreas von der „Lümmel“ schießen bemerkenswerte Fotos von „Motivatie“ in ihrem Element.
Kleine Auswahl:
Motivatie in ihrem Element


Nach einem ersten Rundgang durch Borgholm mit nachsaisonbedingt leerem Hafen entscheiden wir uns für einen Grillabend an Bord der Motivatie mit Frauke und Andreas von der „Lümmel“. Peter von der „Simply Red“ musste erst noch sein Thai Curry vertilgen.

Mittwoch, 19. August 2015

Öland halten wir für zu sehenswert, um nur den Hafen und die direkte Umgebung kennen zu lernen. Wir mieten daher ein Auto und machen einen Ausflug in den Norden der Insel. Viele Steinbrüche zeugen noch heute vom früheren Exportschlager der Insel: Kalkstein, aus dem u.a. das Schloss in Kalmar erbaut wurde. Auch die Felder liegen bzw. lagen voller Steine und wurden von den Bauern zu Steinmauern aufgeschichtet, die gleichzeitig davor schützen, dass die Erde vom Wind abgetragen wird. Wir passieren auch eine ehemalige Wikingeransiedlung, die später von Fischern genutzt wurde und heute noch alte Fischerhütten und Utensilien beherbergt. Viele Steinhaufen spiegeln die Freude der Touristen am Errichten von kleinen Kunstobjekten und „Kümmelchen“ wider.

Eine der 400 verbliebenen Windmühlen

Steinmauer auf Öland

Lofta Stenhuggeri

Alte Fischerhütten in einer ehemaligen Wikingeransiedlung


Große Mühle in Sandvik
Ganz interessant sind die Raukare weiter im Norden. Hierbei handelt es sich um Korallenstöcke, aus denen im Laufe der Jahrtausende der weichere Muschelkalk vom Meer ausgespült wurde und so bizarre Formen hinterlassen hat.




Natürlich dürfen wir auch die Schlossruine in Borgholm nicht auslassen, die allein aufgrund ihrer schieren Größe recht imposant ist. Eine kleine Ausstellung zeugt von der Dekadenz der damaligen Herrscher, die Öland als Jagdrevier nutzten und die Bevölkerung ausnutzten und drangsalierten. Das vom König ausgesprochene Jagdverbot der Insulaner gipfelte in der Vorschrift, dass die Inselbewohner nur dreibeinige (d. h. amputierte) Hunde halten durften, die natürlich für die Jagd ungeeignet waren. Dafür wies der Hüftumfang des damaligen Herrschers auch stattliche 202 cm auf! Man sieht: man brauchte nicht mal McDonalds!



Donnerstag, 20. August 2015

Da wir noch das Mietauto zurückgeben müssen und vorher noch für einen Einkauf im örtlichen Netto und Systembolaget zum Auffüllen der Weinvorräte nutzen, wird es spät, bevor wir aufbrechen. Bis Kristianopel, das wir gerne sehen würden, sind es allerdings 44 sm. So laufen wir das 8 sm weniger weite, allerdings auch nichts sagende Bergkvara an. Wir verbringen den Abend mit Peter von der Simply Red.


Freitag, 21. August 2015

Unsere weitere Planung sieht einen Besuch auf Bornholm vor. Geeignete Absprunghäfen hierfür sind Sandhamn, Torhamn oder Utklippan. Utklippan scheint uns bei dem schwachen Wind ein wenig zu weit zu sein, Sandhamn ist nur ein inzwischen verlassener Fischereihafen. Also entscheiden wir uns für Torhamn, das wir auf dem Weg von Karlskrona nach Kalmar bereits passiert haben. Der kleine Hafen ist ähnlich spektakulär wie Bergkvara. Vor uns liegt ein junges Pärchen: er Norweger, sie Litauerin, kommen von Stavanger und haben ihr gesamtes Hab und Gut zum Trocknen auf ihrem undichten Segelboot drapiert. Trotzdem sind sie entschlossen, ihren Törn nach Litauen fortsetzen zu wollen.
In der Zwischenzeit ist auch Peter mit seiner Simply Red eingetrudelt, Andreas und Frauke mit Lümmel sind noch auf dem Weg und kommen später. Peter hat viele nette Fotos von Motivatie unter Blister gemacht, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:




Samstag, 22. August 2015

Wie mit der Besatzung vom „Lümmel“ abgesprochen, starten  wir um 6 Uhr morgens, um die gut 60 sm bis Allinge an der Nordspitze von Bornholm hinter uns zu bringen. Leichter Frühdunst hält uns nicht vom Auslaufen ab. Je weiter wir uns von Torhamn entfernen, desto dichter wird der Nebel. Wir haben die Führung an Andreas abgegeben, der aufgrund seines Kartenplotters eindeutig im Vorteil ist. Wir sehen die Tonnen teilweise erst, als wir sie quasi schon passieren. Dabei ist das Fahrwasser äußerst tückisch und eng. Genau an der engsten Stelle ereilt Andreas das Schicksal. Wenige Sekunden unaufmerksamen Steuerns reichen, um 5 m neben der Steuerbordtonne Bekanntschaft mit den Steinen zu machen. Glücklicherweise bei wenig Fahrt, so dass ein beherztes Achteraus ausreicht, um rückwärts wieder in das richtige Fahrwasser zu gelangen. Wir hatten Gott sei Dank gerade noch rechtzeitig das Tonnenpaar ausgemacht. Wenig später hören wir die Schallsignale eines größeren Schiffes. Auf unserem AIS erkennen wir, dass dieses zwar unsere Kurslinie kreuzt, aufgrund deutlich höherer Geschwindigkeit jedoch für uns keine Kollisionsgefahr bedeutet. Über UKW-Funk können wir diese Information weitergeben und später auch absprechen, dass wir zunächst einmal Utklippan anzulaufen, um die weitere Entwicklung abzuwarten.




Die Hafeneinfahrt von Utklippan, einer weit vor der Küste liegenden Außenschäre, entpuppt sich als ausgesprochen trickreich. Es gibt keine Tonnen, die Sicht ist immer noch miserabel und vor der Einfahrt lauert ein Stein, den es zu umfahren gilt. Hier ein Foto, das wir später, nachdem sich der Nebel ein wenig gelichtet hat, gemacht haben:



Leider entwickelt sich der Wind nicht wie erhofft. Während wir selbst unter Segeln noch mit rd. 5,5 kn unterwegs sind, hat „Lümmel“ mit seinen rd. 7 Tonnen doch mehr Probleme, von der Stelle zu kommen. Auch der Versuch, mit dem Spinnaker einen Knoten mehr Fahrt zu machen, will nicht so recht gelingen. So segel-motoren wir uns in Anbetracht der immerhin noch gut 50 sm betragenden Entfernung von Utklippan bis Allinge durch die Ostsee. Mit dem letzten Licht erreichen wir Allinge, das aufgrund der komplizierten und engen Hafeneinfahrt bei der mageren Befeuerung nachts nicht anzulaufen ist.



Sonntag, 23. August 2015

Nach gut durchschlafener Nacht, einem morgendlichen Spaziergang durch Allinge und Einkehr im Café entscheiden wir uns, nachmittags doch zur Hauptstadt von Bornholm, Rönne, weiterzusegeln, denn der Wind ist phantastisch. Außerdem ist der Hafen für die beiden als Ausgangspunkt für den Sprung nach Rügen günstiger.
Der Superwind beschert uns eine schnelle Überfahrt. Knapp 17 sm in 2 ½ Stunden können sich sehen lassen. Wir sind so mit Segeln beschäftigt, dass wir gar nicht zum fotografieren kommen. Wir entscheiden uns nicht für die Marina Nörrekas, sondern steuern den Haupthafen an, wo wir in einem separaten Hafenteil neben einem gut restaurierten Zweimastgaffelsegler mit Blick auf die St. Nicolaikirche und den alten Leuchtturm liegen.

St. Nicolai Kirche Rönne
Alter Leuchtturm Rönne
Am Abend ein kleiner Rundgang durch Rönne und Abendessen in einem typisch dänischen Lokal mit anschließendem Abschiedsabsacker auf der Motivatie, denn Andreas und Frauke wollen am nächsten Morgen weiter nach Rügen.

Montag, 24. August 2015

Der Windfinder erklärt uns, dass es besser ist, bis Mittwoch in Rönne zu bleiben. Für Dienstag ist Regen angesagt, aber ab Donnerstag ist mit Südost günstiger Wind für die Überfahrt zur schwedischen Küste zu erwarten. Wir erkunden ein wenig die Stadt, insbesondere die Straßen und Gassen der Altstadt, bilden uns im kuklturhistorischen Museum, wo wir eine Menge über die Entstehung und Besiedlung von Bornholm erfahren. Nach einem stärkenden Mittagessen bei Gustavs Café (der Gustavburger ist 1a im Geschmack und eine vollwertige Mahlzeit) setzen wir die Kulturtour mit einem Besuch des Keramikmuseums, der ehemaligen Keramikfabrik Hjort fort. Interessant war, dass die Bornholmer Standuhrenwerke ihr Spezialwissen auf den Fund eines gesunkenen englischen Schiffes voller Standuhren begründeten. Und zwar so gut, dass sie eigene Standuhren als Bornholmer Standuhren entwickelten, die bis Ende des 19. Jahrhunderts europaweit einen besonderen Ruf hatten und exportiert wurden.

Dienstag, 25. August 2015

Ankündigungsgemäß ist es morgens trüb und es regnet ein wenig -  Gelegenheit zum Ausschlafen. Kleiner Bummel im Städtchen und die Sonne kommt raus. Zu schade, um den Tag nur an Bord zu verbringen. Da Johannes die Busfahrpläne lesen kann, entscheiden wir uns zu einer Bustour nach Svaneke auf der Ostseite der Insel. Hier gibt es eine Vielzahl von Künstlern, die interessante Dinge aus Glas, Keramik, Holz und Textilien herstellen und im ACAB, der Arts & Crafts Association Bornholm, zusammengeschlossen sind.
Nach Stärkung durch einen obligatorischen „Bornholmer“, einem frisch geräucherten Hering, versuchen wir, für Renate ein passendes Outfit für die bevorstehende Hochzeit zu finden.


Bei Bente Hammer finden wir einige interessante Dinge, können uns aber nicht so recht entscheiden. Aber wir haben ja morgen noch einen Tag, an dem wir mit dem Mietauto problemlos noch mal nach Svaneke düsen können. Auf dem Friedhof von Svaneke entdecken wir auch unseren ersten großen Runenstein.

Mit der Buslinie 5 vollenden wir die Inselrundfahrt über Nexö, Balka (berühmt für feinsten weißen Sand), Snogebaek und Aakirkeby nach Rönne, wo wir zeitgleich mit der Katamaranfähre Leonora Kristina, die eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Mantarochen nicht leugnen kann, eintreffen.




Montag, 17. August 2015

Donnerstag, 13. August 2015

Der frische Wind aus Nord während des Frühstücks verspricht eine zügige Fahrt Richtung Süden. Leider lässt die Düsenwirkung von Nynäshamn mindestens genau so zügig nach, der Wind flaut ab und dreht zu allem Überfluss auch noch auf WSW, später auf SW. Nachdem unsere Zielgeschwindigkeit nach Passieren des Leuchtturms Landsort auf unter 2 kn abfällt, müssen wird doch wieder die Kolbensegel bemühen. Wir sind etwa auf Höhe Oxelösund, allerdings recht weit draußen und steuern den Leuchtturm Gustav Dalén an.
Die Idee ist, im Schärengebiet vor Oxelösund eine passende Ankerbucht aufzusuchen. Beim Stöbern in Seekarten und Handbüchern fällt uns die ehemalige Lotsenstation auf der Insel Hävringe ins Auge, die ebenfalls einen kleinen Hafen mit wenigen Gastliegeplätzen aufweist und in nur knapp 3 sm Entfernung liegt. Bereits bei der Annäherung an die Insel stellen wir fest, dass einige Boote bereits dort liegen. Wir gesellen uns zu den zwei deutschen Segelbooten, einem schwedischen Motorboot und als später noch ein älteres schwedisches Seglerehepaar reinkommt, ist der Hafen auch voll.
Ehemalige Lotsenstation Hävringe

Wir verbringen einen sehr netten Abend an Bord der Sirrah und diskutieren mit dem Eignerpaar aus Köln und zwei Seglern aus Bayern über Gott und die Welt und die Griechen werden natürlich auch nicht ausgelassen.
Hierüber ist es 1 Uhr geworden. Ein phantastischer Sternenhimmel bei Neumond lässt uns noch im Cockpit verweilen und tatsächlich können wir einige Sternschnuppen beobachten.
Vielleicht werden die heimlichen Wünsche in Erfüllung gehen, auch wenn wir bereits mehr oder weniger wunschlos glücklich sind.

Freitag, 14. August 2015

Die Sonne meint es gut mit uns, Frühstück im Cockpit und allgemeine Aufbruchstimmung macht sich breit. Der Wind ist wieder ziemlich schwach, so dass wir schon bald wieder den Yanmar starten. Statt jedoch stupide über die Ostsee zu motoren, steuern wir Arkö an, um dort in das Schärenfahrwasser zu gelangen. Zu unserer Überraschung und Freude  stellt sich dort auch der Wind wieder ein und wir genießen eine wunderbare und abwechslungsreiche Segelpartie durch die Schären, vorbei an  Inseln, Inselchen und Granitbrocken.

Vor der Einfahrt von Harstena
Von unseren neuen Segelfreunden aus Köln wurde uns die kleine Insel Harstena als lohnenswertes Ziel empfohlen, die sich zudem recht gut eignet, um von dort aus Visby anzusteuern. Wir finden nach vergeblichem Suchen nach einer gut geschützten Ankerbucht schließlich einen Platz am Steg neben zwei netten Schweden und machen mit Heckanker fest.



Direkt neben dem Boot tummelt sich ein Schwarm hunderter kleiner und mittelgroßer Fische. Am nächsten Morgen um 7 Uhr ist Frühstückszeit für die Kormorankolonie. Wir werden von den Geräuschen der auseinanderstiebenden Fische, wenn die Kormorane im Angriffstauchgang auf ihre Beute zusteuern, geweckt.


Die kleine Insel mit vielen alten, netten kleinen roten Häuschen, einem Restaurang (das schreibt man hier wirklich so!), einer Bäckerei und dem in der ehemaligen Volksschule untergebrachten Museum und einer Trankocherei vermitteln mal wieder altbekannte Bullerbü-Feeling.



Samstag, 15. August 2015

Der frische Ostwind zieht uns zeitig hinaus, ist unser Wunschziel für den heutigen Tag doch das knapp 60 sm entfernte Visby auf Gotland. Bei Ostwind und einem Kurs von ca. 135 ° ein hehres Ziel. Bei schnell weiter Richtung Südost drehendem Wind und einer konfus durcheinander laufenden See fällt schnell die Entscheidung, zumindest für heute Visby fallen zu lassen und zurück in die Schären zu fahren.
Wenn wir inzwischen auch einiges an Schärenfahrwassern kennengelernt haben und auch Kreuzen in den Schären kein Fremdwort mehr für uns ist,  hält die heutige Passage doch wieder ein paar knifflige Abschnitte und Herausforderungen bereit.


In einer besonders engen Passage kommt uns zu allem Überfluss auch noch ein Trimaran entgegen, der für sich schon fast die komplette Fahrwasserbreite benötigt. Da er auf Backbordbug ankommt, drehen wir eine kleine Warteschleife und können danach passieren,  die Granitbrocken fast in Reichweite.

Nach knapp 40 sm konzentrierten Segelns fällt der Anker in einer kleinen Bucht vor Loftahammar auf 6 m Wassertiefe auf 57 ° 52,5 ’ N und 16 ° 42,6 ’ E.  Man merkt, dass Wochenende ist und so passieren bis in den frühen Abend die Motorboote und Jetskis mit full speed unseren Ankerplatz.

Sonntag, 16. August 2015

Immer noch Ostwind und kräftig auffrischend. Die High Aspect Fock wird ab- und die kleinere Arbeitsfock angeschlagen. Da wir zunächst im inneren Schärenfahrwasser bleiben, geht es gemächlich zu und auch das vorsorglich eingebundene Reff scheint hier gar nicht so recht angebracht zu sein. Nachdem wir aber die ersten offenen Buchten queren, bereuen wir unsere Segelwahl überhaupt nicht mehr. Bei zeitweise 6,5 kn am Wind und moderater Schräglage kommt richtig Segelfreude auf – auch nach immerhin acht Wochen auf dem Boot!


Unseren Plan, Klintemåla anzulaufen, haben wir aufgegeben, da die Versorgungsmöglichkeiten dort doch nicht so prickelnd sind und der Hafen wenig Schutz bei Ostwind bietet. Unsere Wahl fällt auf Figeholm etwas weiter südlich. Wir passieren auf Höhe Västervik wieder die enge Durchfahrt, bei der wir auf der Hinfahrt noch die Segel geborgen hatten, diesmal jedoch unter Segeln und kommen problemlos trotz Abdeckung durch den luvseitigen Berg durch.

Besonders trickreich wird am Ende das Fahrwasser südlich vom Kernkraftwerk Simpevarp und entpuppt sich als reiner Granitbrockenslalom. Dank Renates präzisen Anweisungen: „Jetzt kommen erst zwei rote Tonnen an Steuerbord und danach eine grüne an Backbord, dann ein Tonnenpaar rot und grün, danach wieder zwei grüne an Backbord“, permanentem Finger auf der Seekarte und gemeinsamem Ausschauhalten nach den Tonnen und knapp unter der Wasseroberfläche lauernden Felsen haben wir schließlich die Einfahrt nach Figeholm erwischt. Jetzt nur noch in der freien Fläche der Fågelfjärden vor dem Hafen die Segel runternehmen und in den Hafen einlaufen. Doch wo sind die nächsten Tonnen? Die tief stehende Sonne blendet und wir können fast nichts erkennen. Auf einmal tauchen hinter einer Insel noch mal zwei Tonnenpaar auf. Hier durch? Nach dem vorherigen Tonnenslalom wundert uns nichts mehr. Mit langsamer Fahrt unter Motor tasten wir uns heran – und da passiert es dann auch: Es rummst und knirscht, wir laufen erst mal mit dem Kiel, dann noch kurz mit dem Ruderblatt auf den Felsen. Motivatie on the rocks! Beherzt rückwärts, noch zweimal rumms und knirsch, dann sind wir wieder frei und folgen einem anderen Segler, der gerade um die Ecke kommt und mit Speed auf den Hafen zuläuft. Nichts wie hinterher, der scheint sich hier auszukennen.

Granitbrockenslalom

Wie wir hinterher bei einem gemeinsamen Glas Wein bei uns an Bord hören, hatten sie sich auch schon gewundert, was wir denn dort hinter der Insel wollten. Einen Ankerplatz suchen? Die Erklärung: siehe oben.

Montag, 17. August 2015 

Immer noch Ost. Heute mal mit 5 - 6, in Böen 7, Welle 1,5 m – Hafentag. Ausgiebig Duschen, Wäsche waschen, Boot schrubben, Einkaufen und ansonsten relaxen. Noch was? Blog pflegen, klar! Und zum Abschluss noch auf ein Bierchen zu den Nachbarn rüber. Die gut gewürzte Elchbratwurst hat recht durstig gemacht.