Freitag, 11. September 2015

Dienstag, 8. September 2015

Morgens wird erst mal in den vortrefflichen Duschen der Marina Svendborg geduscht – eine Wohltat, in einem sauberen separaten Duschraum nur für uns. Ein Luxus, den wir uns in Schweden so manches Mal gewünscht hätten.
Mit frischen Brötchen genießen wir tatsächlich unser Frühstück im Cockpit bei schönster Sonne und zudem noch geschützt im Windschatten des „Gule Pakhus“.
Heute ist wieder nur ein kurzer Sprung nach Dyreborg, einem Minihafen bei Faaborg, geplant, wo wir uns nochmals mit Peter treffen werden. Zuvor drehen wir aber noch mal eine Runde durch das schöne Svendborg.





Am Hafen finden wir einige Beispiele, wie man alte und marode Holzboote noch einer sinnvollen Verwendung zuführen kann.



Es ist inzwischen früher Nachmittag, bevor wir ablegen. Bei bestem Wetter, schöner Backstagsbrise und ausnahmsweise mal Strom von achtern ziehen wir durch den Svendborgsund und erfreuen uns an den wirklich wunderschönen Häusern und Villen, die in allerbester Lage das Ufer säumen.



Wir bekommen einen kleinen Eindruck von den Inseln der sogenannten „Dänischen Südsee“. Vorbei an Avernakö auf der Backbordseite, die Häfen Rantzausminde und Fjaellebroen an Steuerbord. Die Küstenlandschaft glänzt noch mal mit Steilküsten, die in der Sonne leuchten.


Dyreborg ist schnell erreicht, Peter von der Simlpy Red erwartet uns schon und hat natürlich auch einen tollen Platz für uns reserviert. Wir machen einen Spaziergang entlang der Häuschen und am Miniatur-Leuchtturm und sammeln dabei so viele Brombeeren, dass sie für uns alle als Nachtisch reichen.




HHHHH

HHHHHMittwoch, 9. September 2015

Wir teilen die restliche Strecke bis Kappeln in kleine, fast homöopatische Portionen ein. Von Dyreborg wollen wir heute über den kleinen Belt nach Mommark auf der Ostseite von Als. Wieder laufen wir bei Sonnenschein aus, anfangs läuft es noch ganz anständig. Später jedoch flaut es ab. Selbst unter Blister schaffen wir am Ende so gerade noch 2 kn, und am Ende dreht auch noch der Wind weiter auf südöstliche Richtung. Zum Schluss müssen dann doch wieder die Kolbensegel herhalten.
Mommark hat sich als Hafen wirklich recht gut gemacht. Eine neue Schwimmsteganlage bietet ca. 30 Booten Platz in recht idyllischer Hafenumgebung.


Abends lädt Peter uns im gut besuchten Hafenrestaurant auf eine deftige Scholle ein, den Aquavit an Bord dazu stiftet er auch noch. Es ist schade, dass sich morgen unsere Wege trennen: er will / muss weiter nach Kiel, wir dagegen haben nur noch mal eine kurze Strecke bis Kappeln.
Abschied von Peter am nächsten Morgen
Donnerstag, 10. September 2015

Es ist schon ein verdammt komisches Gefühl, mit dem Wissen aufzubrechen, dass mit dem heutigen Tag ein phantastischer Segeltörn zu Ende geht, von dem wir beide beim Start im Juni noch nicht so recht wussten, ob das alles so klappt, wohin er uns am Ende führen würde. Erfreulicherweise hat die Therapie „Segeln“ meinem Bandscheibenvorfall wohl ausgesprochen gut getan – dem Einsatz vom Chiropraktiker und einer immer geringer werdenden Dosis Ibuprofen sei Dank!
Der letzte Segeltag bringt noch mal so richtig Segelspass. Bei super Wind aus Ost mit 16 kn, in Böen ab und zu mehr, gibt Motivatie noch mal alles. Wenn für die nächsten fünf Tag nicht permanent Ostwind – und das nicht zu knapp – angesagt wäre, hätten wir vielleicht doch noch einen Abstecher nach Sonderborg oder Flensburg gemacht. So geht es nun aber auf dem schnellsten und kürzesten Weg nach Kappeln.


Die Ansteuerung von Schleimünde gelingt inzwischen auch ohne Seekarte, vor dem Wind können wir einlaufen. Das Fahrwasser, das uns bei unserer Ankunft im Mai noch extrem eng vorkam, ist nach den Erfahrungen mit den Schärenfahrwassern üppig breit, so dass wir problemlos unter Segeln bis zur Steganlage von Henningsen & Steckmest fahren.
Klar, dass wir unsere gesammelten Gastlandflaggen – wie es sich gehört – unter unserer Steuerbordsaling fahren!




Zum Schluss muss dann doch noch ein wenig Statistik sein:
Seit unserer Abfahrt in Kappeln am 20.6.2015 haben wir an 56 Segeltagen 1.707 sm zurückgelegt, einschließlich der Überführung von Strijensas nach Kappeln an 66 Tagen 2.106 sm und 4 Länder (wenn man die Aland-Inseln mitzählt) besucht. 

Was sonst noch „zählt“:
  • Unsere Navigation, die wir anfangs als eine der größten Herausforderungen angesehen haben, hat auch ohne Kartenplotter, nur gestützt auf Seekarte, Kompass, GPS und in einigen Situationen auch AIS einwandfrei funktioniert, erforderte aber auch stets sehr konzentriertes Segeln und Navigieren, was dank Renates „permanentem Finger“ auf der Seekarte aber gut zu machen war.
  • Begegnungen mit vielen gleichgesinnten Wassersportlern, die erfreulicherweise in vielen Fällen mehr als eine Eintagsfliege waren.
  • Eindrücke von tausenden von Felsen, Granitbrocken, Landschaften, Kreidefelsen und dem unendlichen Reichtum an Natur in Dänemark, Schweden, den Ålandinseln, dem Åbo-Archipel, Finnland an Wasser, Wäldern, Inseln, Kreidefelsen, Steilküsten aber auch Einsamkeit in den abgeschiedenen Inselregionen.
  • Fröhlichkeit und Lebendigkeit der Einwohner über den Sommer – egal was das Thermometer an Luft- und Wassertemperaturen so hergibt. Es ist Sommer angesagt mit Picknick, Barbecue, sommerlicher Garderobe, Schwimmen, Segeln, Motorbootfahren und Lachen.
  • Wir wurden immer freundlich als Gäste empfangen und sagen Danke für die vielen schönen Erlebnisse in Skandinavien.


Würden wir es wieder machen? Uneingeschränkt: ja! 


Montag, 7. September 2015

Die alten Rittersleut, Sturm und Traditionssegler

Samstag, 5. September 2015

Ausgeschlafen nach langer und windiger Nacht begeben wir uns auf Entdeckungsreise. Heute ist die Windmühle aus dem Jahr 1858 unser Ausflugsziel. Wir sind erstaunt über die präzise Holzarbeit und Technik. Über die zentrale Achse werden 5 Mahlwerke angetrieben; dazu wird die Windenergie auch genutzt, um den mit Lederriemen, die über große Scheiben laufen, angetriebenen Lastenaufzug zu betreiben.




Bei einer der Regenschauern zwischendurch suchen wir Unterschlupf in der „Vor Frue Kirke“, die von der dänischen Königin Margrethe I. im Jahr 1388 begründet, die gleichzeitig den Sieg über den Schwedenkönig Albrecht von Mecklenburg und die Vereinigung der drei Reiche Dänemark, Schweden und Norwegen in der Kalmarer Union markierte. Dies ist insofern von Bedeutung, da hiermit für die Bevölkerung ein rund 100 Jahre andauernder Frieden erreicht wurde.

Umso erstaunlicher ist die bis heute erhaltene Tradition, die Glocke täglich um 21:45 Uhr zu läuten. Sie soll die Dänen dazu anhalten, noch vor Mitternacht einen Schweden zu erschlagen. Hauptsächlich verantwortlich hierfür war der Tyrann König Christian II. Zum Glück wurde er im Jahr 1523 abgesetzt.

Sonntag, 6. September 2015

Für heute haben wir uns die Besichtigung des Schlosses vorgenommen. Im dortigen Danehofsaal wurde 1282 das dänische Grundgesetz, die sog. „Handfeste“ unterzeichnet, wonach dem König nicht ausschließlich nicht die alleinige willkürliche Herrschaft oblag, was natürlich in den folgenden Jahrhunderten nicht beachtet wurde, sondern es wurde insbesondere vom tyrannischen König Christian II nach Gutdünken hingerichtet und gemordet.

Wir können nur froh sein, dass wir heute leben und nicht dieser Willkür ausgesetzt waren. Zudem waren die Räumlichkeiten im Schloss ausgesprochen ungemütlich. Auch die Tischsitten waren eher roh. So konnte es passieren, dass trotz des königlichen Verbotes sich die rauen Gesellen mit den Holzbechern gegenseitig die Köpfe einschlugen. Ebenso war es damals schon Tradition, sein Trinkglas nach dem Anstoßen auf die Krönung des neuen Königs zu zerschmettern. Es ist belegt, dass Christian II zu diesem Anlass die Anschaffung von  35.000 Gläsern orderte.
Nun aber genug Mittelalter, wir kehren in die Gegenwart zurück. Der Wind brist in Böen auf bis zu 8 Windstärken auf und drückt seitlich auf unser Schiff und wir verlegen es im Hafen so, dass wir den Wind von vorn haben und die Sonne im Cockpit im Windschutz der Sprayhood genießen können und verzehren dabei unsere zuvor in der Danish Bakery mitgebrachten Törtchen – einfach köstlich.
Den Abend verbringen wir mit unseren temporären Stegnachbar Frauke und Manfred von der „Harten Lena“, einer Contest 42.

Montag, 7. September 2015

Das Wetter hat sich beruhigt, die Sonne scheint, gute Windverhältnisse – auf nach Svendborg! Zügig geht es vor dem Wind mit ausgebaumter Fock Richtung Süden an Langeland vorbei. Wir passieren Lohals und Dagelökke auf Langeland an Backbord, auf der Steuerbordseite ziehen wir an Lundeborg vorbei.




Die schnelle Fahrt in den Svendborgsund ist insofern schnell beendet, als zum einen ein kräftiger Gegenstrom herrscht und wir schon bald die Segel bergen müssen, weil auch noch der Wind vierkant von vorne kommt.
Wir finden einen Liegeplatz im Maritimt Center, einem kleinen Museumshafen, der eigentlich ausschließlich traditionellen Holzbooten vorbehalten ist. Wir haben aber Glück und dürfen für eine Nacht neben dem Schiff einer dort ebenfalls beheimateten Segelschule festmachen.




Wir freuen uns, morgen früh in dieser Kulisse – hoffentlich bei schöner Sonne im Cockpit – frühstücken zu können. 

Freitag, 4. September 2015

Über Omö nach Fünen - der Heimat ein Stück näher

Donnerstag, 3. September 2015

Heute scheint wieder die Sonne, der Wind kommt mit Süd – Südwest aus der richtigen Richtung, um durch das Smålandsfahrwasser nach Omø zu segeln. Zusammen mit uns verlässt eine Bianca 107  den Hafen und zeigt uns, was Höhe laufen heißt. Während wir noch einen kurzen Holeschlag einlegen müssen, um die Durchfahrt der Storstrømbrücke zu packen, schaffen die es mit einem Schlag. Einerseits sind wir nicht unzufrieden, andererseits scheint heute irgendwas nicht zu stimmen. Es ist wie Segeln mit angezogener Handbremse. Hinter der Brücke versuchen wir, mit einem kurzen Beiliegen, um eventuelles Seegras vor dem Ruder, Saildrive und Kiel loszuwerden. Danach geht es auch um einiges besser, aber die Bianca ist natürlich auf und davon.
In Omø treffen wir sie wie auch einige andere Segler, die wir schon an der schwedischen Ostküste immer mal wieder getroffen haben und wie wir auf dem Weg Richtung Heimat sind, wieder.
Die beiden Pärchen sind aktive Regattasegler und die beiden Jungs springen erst mal ins Wasser, um ihren Wasserpass und das Unterwasserschiff zu schrubben. Freundlicherweise befreien sie auch unser Ruderblatt und insbesondere den Saildrive von den restlichen Seegrasklumpen.
Nach einem Landgang und Ausflug zum Købmand (Öffnungszeiten donnerstags von 8.00 – 12.30 Uhr), geht es zum Hafenkiosk, wo wir 12 Dosen Bier zum Preis von 6 Dosen erstehen, damit wir für den abendlichen Besuch der Bianca-Segler und natürlich Peter von der Simply Red gerüstet sind.

Loen-Hof auf Omö

Freitag, 4. September 2015

Während sich die Bianca-Crew sich für die sportliche Variante entschließt und bei dem Wind aus Süd entlang Langeland kreuzen will, entscheiden wir uns für die gemütliche Tour und fahren bei wunderschöner Backstagsbrise ins ca. 16 sm entfernte Nyborg. Da für die beiden nächsten Tage mit Starkwind zu rechnen ist, wollen wir uns das dortige Schloss ansehen und hoffen, dass der Ort auch ansonsten etwas sehenswertes zu bieten hat.

Im direkt am Osthafen gelegenen Restaurant „De la Mar“, das sehr einladend aussieht, genießen wir eine sehr leckere gebratene Scholle mit kleinen Kartöffelchen und einer wirklich tollen Remoulade. 

Unser Liegeplatz im neu gestalteten Ost-Hafen Nyborg
Durch die Große Belt-Brücke hat Nyborg natürlich seine Bedeutung als ehemaliger Fährhafen verloren. Die alten Kaianlage wurden komplett neu gestaltet mit einer ansprechenden Wohnbebauung mit Liegeplätzen direkt vor der Haustür und einem zusätzlichen Yachthafen, den wir fast allein für uns hatten. Erst am späten Nachmittag gesellen sich ein paar andere Segler dazu.

Mittwoch, 2. September 2015

Böiges Wetter und Labskaus

Dienstag, 1. September 2015

Der Plan ist, bei Südwestwind bis kurz vor Hesnäs zu kreuzen und dort in den Storström einzulaufen, um dann bei weiter zu erwartenden südwestlichen Winden durch das Smalandsfahrwasser zu gehen. Die Kreuz läuft besser als erwartet, zumal der Wind zum Schluss etwas mehr auf Süd dreht. Wir erwischen die Ansteuerungstonne mit dem letzten Schlag auf Anhieb, jetzt wird das Fahrwasser etwas ruhiger, bei halbem Wind können wir uns einen Kaffee gönnen. Doch was passiert hier? Heftige Böen fallen über uns her, das Boot schießt mit gut 7 kn los. Statt irgendwann nachzulassen, briest es immer mehr auf. Das Großsegel wird bei voller Fahrt geborgen. Dennoch gibt die Fock immer noch genug Vortrieb für 6,5 kn. An Stubbeköbing mogeln wir uns unter Fock und leichter Motorhilfe, um die Höhe halten zu können, vorbei. Endlich können wir wieder ein wenig abfallen und passieren die Storströmbrücke unter Fock und laufen Vordingborg an. Zum Glück hat Peter von der Simply Red für uns schon eine Box reserviert und nimmt unsere Vorleinen an. Ostfriesentee und Kekse tun jetzt richtig gut, die es an Bord der Simply Red gibt.

Mittwoch, 2. September 2015

Hafentag! Es pustet wie angekündigt aus allen Löchern. Wir machen einen Bummel in den Ort, der mit einer alten Burgruine und dem zur alten Stadtbefestigung gehörenden Gänseturm und einer Fußgängerzone mit einigen netten Geschäften aufwartet. Der Rest des Tages vergehen mit Wäsche waschen, Schiff schrubben und zum guten Schluss werden wir von Peter zum Labskaus essen eingeladen.