Sonntag, 23. Juli 2017

Sightseeing Helsinki


Dienstag, 19. Juli 2017

So schön Tallinn auch ist, und neben Riga eine der interessantes Städt für mich ist, aber es zieht mich natürlich wieder raus auf die See. Eigentlich gestern schon, aber bei Regenwetter, schlechter Sicht und zu erwartenden 28 kn im Inselgewirr vor Helsinki? Da hab ich die Abfahrt dann doch noch mal verschoben.
Für heute sieht der Wetterbericht sehr gut aus: Sonne pur, Wind aus Südwest bis West, 16 kn, in Böen auch schon mal 24 kn, das passt! Ein kurzer Anruf bei Harbour Control: in fünf Minuten kann es losgehen! Als ich um 09:50 Uhr die Leinen löse, ist die Ampel (das gibt es hier tatsächlich!) schon grün. Bei dem regen Fährverkehr wird das Ein- und Auslaufen in und aus dem Old City Harbour per Ampel geregelt. 20 Minuten später stehen die Segel, wobei anfangs noch die Abdeckung gut zu spüren ist. Die Überfahrt nach Helsinki ist wirklich nicht schwer. Neben der guten Betonnung und in regelmäßigen Abständen auftauchende Leuchttürme braucht man eigentlich nur den Kurs der Fähren verfolgen, die im Abstand von einer halben Stunde auftauchen: Viking Lines, Viking Express, Tallink Shuttle, Silja Line…
Viking Express habe ich während der Überfahrt bestimmt 4 mal gesehen! Aber die schießt ja auch mit 30,4 kn (!!!) über die See, während sich die normalen Fähren mit rd. 14 kn begnügen!
Nach einer kurzen Schwächephase mit einer kräftigen Regenschauer um 15:30 Uhr kommt der Wind dankenswerterweise um 16:15 Uhr zurück.  Mit Backstagsbrise geht es durch die enge Durchfahrt zwischen Suomenlinna und Valisaare, die gerade mal 50 m breit ist. Für Motivatie sicher kein Problem, aber die großen Fähren gehen hier auch durch! Ist aber auch kein Problem, selbst 5 m von den Felsen beträgt die Wassertiefe noch 10 m!
Ankunft vor Helsinki



Nach der Durchfahrt werden die Segel in ruhigem Wasser geborgen, unter Motor geht es durch das gut betonnte Fahrwasser, in dem man sich allerdings auch mal orientieren muss mit den vielen Inseln und Granitbrocken, und um 18 Uhr sind die Leinen in der Helsinki Marina Katajanokka fest. Seit unserer Abfahrt in Kappeln haben wir jetzt ziemlich genau 1.000 sm zurückgelegt!







Jetzt wird es eng!
Nachdem das Schiff versorgt ist in und der Skipper einen Anleger zu sich genommen hat, ist auf der Straße auf einmal Musik zu hören. Sie kommt aber nicht aus einem der Restaurants (die hier im übrigen Ravintola heißen) oder Bistros oder Bars: nein, es kommt eine Gruppe von 50 – 60 Leuten tanzenderweise die Straße vorbei, aus einem im Kinderwagen untergebrachten Lautsprecher kommt die Musik. Es fällt schwer, ruhig an Bord stehen zu bleiben, erst stehe ich vorne am Bug, dann auf dem Steg und lasse mich vom Rhythmus mitreißen. Die Truppe zieht die Straße hoch bis auf den Vorplatz der orthodoxen Basilika und löst sich nach einiger Zeit dann aber auf. Es ist nicht etwa eine feste Gruppe, sondern ber die Mannausgehend von den Initiatoren haben sich ein paar Leute getroffen, denen sich der eine oder andere Passant bzw. Passantin einfach angeschlossen hat.


20. – 23. Juli 2017   Sightseeing in Helsinki

Vom Hafen Katajanokka ist es nur 5 Minuten zu Fuß bis zum Marktplatz, auf dem täglich von 6.30 Uhr bis 18:00 Uhr die Marktstände öffnen. Direkt gegenüber liegt die Residenz des Premierministers. Entlang der Esplanadi, einer großzügig angelegten Prachtstraße mit parkähnlichem Grünstreifen in der Mitte, reiht sich ein monumentales Gebäude, teilweise im klassizistischen Stil, teilweise Jugendstil an das nächste. Viele davon beherbergen Geschäfte der kannten Nobelmarken, jedoch auch Hotels und Restaurants. Eines davon ist das Kemp, eines der ersten Häuser am Platze. Automatisch gelangt man zum Kaufhaus „Stockheim“, größtes Kaufhaus der Stadt, wo es alles zu kaufen gibt, was das Herz begehrt – außer Bootsausrüstung natürlich. Fast automatisch gelangt man über die Mannerheimigatan zum Hauptbahnhof, mit Sicherheit das größte Gebäude im Jugendstil in Helsinki, obwohl gleich nebenan am Bahnhofsplatz ein weiteres monumentales Jugendstilgebäude von besonderer Bedeutung Aufmerksamkeit erregt. Gleich gegenüber das Ateneum Kunstmuseum mit außergewöhnlicher Architektur und Ausmaßen. Auf dem Rückweg zum Hafen hat man einen phantastischen Blick auf die Uspenski-Kathedrale, die sich rühmt, die größte orthodoxe Kirche Nordeuropas zu sein. Da geraten der vergleichsweise nüchterne Präsidentenpalast und das Stadtmuseum schon etwas ins Hintertreffen.






Weitere Bilder und Text folgen, wenn wieder eine gut funktionierende WLAN-Verbindung verfügbar ist!!

Freitag, 21. Juli 2017

TIT - Tage in Tallinn

Samstag, 15. Juli – Montag, 18. Juli 2017    Tallinn

Das Gelände rund um den Old City Harbour (Vanasadam) ist vollgestellt mit Buden und Zelten. Einem Schild entnehme ich, dass vom 15. – 18. Juli die Tallinn Marine Days stattfinden. Nachdem ich gestern mehr oder weniger ziellos durch die Altstadt gestromert bin, will ich es heute ein bisschen planvoller angehen. Auf jeden Fall die Stufen zum Turm der St. Olevskirche, um von dort den Blick über die Stadt und die Bucht von Tallinn schweifen zu lassen. Petrus meint es gut, es ist bestes Wetter und nur ein paar wattebauschartige Wölkchen verzieren den ansonsten strahlend blauen Himmel. Der Ausblick aus 60 m Höhe von der rund um den Turm verlaufenden schmalen Plattform entschädigt für den anstrengenden Aufstieg über die 253 zumeist als Wendeltreppe angeordneten und in ihrer Höhe teils recht unterschiedliche Stufen allemal. Während zunächst drangvolle Enge herrscht, wird es nach ein paar Minuten ruhiger und ich habe ausgiebig Zeit und Gelegenheit, den Blick zu genießen und Fotos zu machen. Zu Zelluloidzeiten hätte man sicherlich die Auswahl der Motive deutlich beschränken müssen, aber im Zeitalter der SD-Karte….

Hier noch ein paar Beispiele:


 die neue Stadt

St. Elisabeth und die orthodoxe Kirche auf dem Domberg
Stadtmauer mit zwei Türmen und orthodoxe Kirche 




Domberg mit Dom, orthodoxer Kirche und Residenz

Dächervielfalt
Samstag, 15. Juli – Montag, 18. Juli 2017    Tallinn


Das Gelände rund um den Old City Harbour (Vanasadam) ist vollgestellt mit Buden und Zelten. Einem Schild entnehme ich, dass vom 15. – 18. Juli die Tallinn Marine Days stattfinden. Nachdem ich gestern mehr oder weniger ziellos durch die Altstadt gestromert bin, will ich es heute ein bisschen planvoller angehen. Auf jeden Fall die Stufen zum Turm der St. Olevskirche, um von dort den Blick über die Stadt und die Bucht von Tallinn schweifen zu lassen. Petrus meint es gut, es ist bestes Wetter und nur ein paar wattebauschartige Wölkchen verzieren den ansonsten strahlend blauen Himmel. Der Ausblick aus 60 m Höhe von der rund um den Turm verlaufenden schmalen Plattform entschädigt für den anstrengenden Aufstieg über die 253 zumeist als Wendeltreppe angeordneten und in ihrer Höhe teils recht unterschiedliche Stufen allemal. Während zunächst drangvolle Enge herrscht, wird es nach ein paar Minuten ruhiger und ich habe ausgiebig Zeit und Gelegenheit, den Blick zu genießen und Fotos zu machen. Zu Zelluloidzeiten hätte man sicherlich die Auswahl der Motive deutlich beschränken müssen, aber im Zeitalter der SD-Karte….


Hier noch ein paar Beispiele:
die neue Stadt



St. Elisabeth und die orthodoxe Kirche auf dem Domberg



 Stadtmauer mit zwei Türmen und orthodoxe Kirche

 

 Domberg mit Dom, orthodoxer Kirche und Residenz


Dächervielfalt



Die Kirchturmspitze ragt von der auf 60 m Höhe verlaufenden Aussichtsplattform noch einmal 72 m weiter nach oben (zur Zeit der Erbauung höchstes Gebäude der Welt!!!)
Leider kann ich die Kirche selbst nicht besichtigen, weil dort gerade ein Traugottesdienst stattfindet. Stattdessen folge ich der historischen Stadtmauer mit ihren 7 Türmen, die zur Nordwestseite zeigen,








 wandere durch einen Park, in dem einige Parzellen besonders gestaltet sind,











und erklimme anschließend mal wieder ein paar Stufen zur Residenz, von der Aussichtsterrasse man auch wieder einen Blick über die Stadt und die Tallinnbucht werfen kann


Von dort aus bietet sich eine kurze Besichtigung des Doms natürlich an, der im Inneren mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wappen überrascht.




Auf dem Rückweg zum Boot komme ich noch an den Gildehäusern der St. Knuts- und der St. Michaelsgilde sowie am Tallinner Schwarzhäupterhaus vorbei, das natürlich mit dem Prachtbau aus Riga sowohl in Größe als auch Ausstattung natürlich nicht mithalten kann.

 St. Knuts-Gilde



St. Michaels-Gilde


Nach kurzer Erholungspause bewaffne ich mich mit Einkaufstaschen, denn ich brauche einiges an Nachschub an Lebensmitteln. Der nächstgelegene Rimi-Supermarkt liegt direkt hinter der Rotermanni-Quartier, einer ehemaligen Industriebrache, die durch geschickte Renovierung und Entkernung der Industriekomplexe mit anschließender Umwidmung in Geschäfte (zumeist besondere Designermode), Restaurants sowie moderner, innovativer Architektur zu einem Vorzeigeobjekt geraten ist, wobei allerdings auch noch Teile der Vollendung harren.





Für den nächsten Tag, Sonntag, habe ich mir die Besichtigung des Katharaninenpalastes vorgenommen, der etwas außerhalb im Bezirk Kadriorg liegt. Statt mit der Straßenbahn oder dem Bus zu fahren, kann man die 3 km ja auch per pedes hinter sich bringen und sieht damit auch noch ein bisschen mehr von der Stadt, insbesondere einigen wirklich schönen Häusern, teilweise im Jugenstil, aber auch die Holzhausarchitektur ist bemerkenswert.






Ein wirklich schönes Restaurant, auf dessen Terrasse ich mir einen Kaffee und einen Tallinn Likör genehmige - schmeckt ein bisschen wie Jägermeister

Samstag, 15. Juli 2017

In Tallinn angekommen!

Freitag, 14. Juli 2017   Haapsalu – Tallinn

Nachdem der gestrige Tag weitestgehend verregnet war und ich mich am und im Boot betätigt habe und natürlich auch das Blog (heißt es eigentlich das Blog oder der Blog) auf den neuesten Stand gebracht habe, könnte die Wettervorhersage für heute nicht besser sein: den ganzen Tag pure Sonne, kein Wölkchen, Wind aus West, später auf Nordwest drehend, 8- 10 m/sec, in Böen evtl. mal 12 – 13 (in Beufort: 4 – 5, in Böen gute 6). Perfekte Bedingungen für den Schlag nach Tallinn mit ca. 65 sm.
Der Wecker ist auf 5:30 Uhr gestellt, aber um 4:30 Uhr bin ich bereits hellwach. Schnell noch mal die guten Duschen genießen, ein schnelles Frühstück mit einem gescheiten Kaffee und dann geht es auch schon los. Um 5:30 Uhr werden die Leinen losgeworfen, die ersten 2 sm muss ich motoren, weil das Fahrwasser sehr eng ist und genau gegen den Wind. Nachdem die Segel stehen, kann ich einen Hoch-am-Wind-Kurs mit einem Schrick in den Schoten fahren. Aufgrund der Landabdeckung ist quasi keine Welle da und „Motivatie“ rauscht mit 6,6 kn durch das immer noch enge, aber sehr gut betonnte Fahrwasser – und das ganze merkt man noch nicht mal, weil alles völlig stressfrei läuft. Gustav übernimmt ab und zu das Steuern, damit ich in der Seekarte den weiteren Fahrwasserverlauf checken kann.

 Direkt neben dem Fahrwasser lauern die Granitrockies
Als ich dann einmal ganz hoch anluven muss, legt auch gleichzeitig der Wind noch mal zu. Nachdem das Reff drin ist, geht es gleich wieder angenehmer zur Sache, und das ganze auch noch ohne Geschwindigkeitseinbuße. Bereits nach knapp 3 1/2 Stunden und 19.6 sm weiter ist Dirhami querab (ein guter Hafen für einen Zwischenstopp, aber ich will ja weiter).
Ich kann jetzt aber auch wieder ausreffen, weil ich meinen Kurs auf rd. 60 Grad geändert habe und der Wind – fast wie bestellt – langsam auf nordwestliche Richtung gedreht hat.
Estland – knapp rechts, und Finnland, ganz weit links, ziehen vorbei. Die kleine Insel Krassi bleibt an Backbord, an Steuerbord die Leuchttürme von Pikknina und Pakkri.
An der Steuerbordseite öffnet sich langsam die Bucht von Tallinn, während die Insel Naissar auch an Backbord bleibt. De Ansteuerungstonne Tallinna Laht (Bucht) wird um 15:25 Uhr gerundet. Auf einmal geht wieder alles viel zu schnell. Obwohl die Logge schon 60 sm anzeigt, könnte es jetzt mit fast 7 kn gerne noch weiter gehen. Auf der Backbordseite kommt der Olympiahafen von Tallinn in Sicht, aber ich will ja in die Altstadtmarina, wo ich nach 11 Stunden und 65,7 sm ankomme.
Blick auf Tallinn bei der Ankunft
In der äußersten Ecke ergattere ich einen der letzten freien Liegeplätze. Vom Hafenmeisterassistenten werde ich darauf hingewiesen, zum Bezahlen auch einen Eigentums- und Registerierungsnachweis mitzubringen, ein absolutes Novum! Die Anlage ist gut gesichert, jeder Gast bekommt seinen persönlichen Zugangscode, wahrscheinlich bei dem Trubel im Hafen mit vielen Fährschiffen und Kreuzfahrtschiffen keine gar so schlechte Einrichtung.


Motivatie vor moderner Kulisse


Nachdem das Schiff versorgt ist, der Skipper einen kleinen Imbiss zu sich genommen hat, geht es an die Erkundung der Stadt. Die Altstadt liegt ca. 500 m entfernt. Nach dem Zahlen der Hafengebühr weiß ich jetzt auch, was der Hinweis im Hafenführer „Convenience reflected in harbour charges“ bedeutet: € 40,00 für eine Nacht! Allerdings all inclusive: Liegeplatz, Strom, Wasser, Dusche, Sauna….

Hier nur eine kleine Auswahl der Bilder von einigen Sehenswürdigkeiten....

Das zum Hafen führende Stadttor - im runden Turm links ist heute das Seefahrtsmuseum

Kirche St. Olav
 

Teil der alten Stadtmauer
Die drei Geschwister - drei Häuser, die ein reicher Kaufmann für seine drei Töchter bauen ließ
Große orthodoxe Basilika auf dem Domberg

Die Residenz auf dem Domberg

Das mittelalterliche Rathaus im Zentrum der Altstadt

Blick auf den Domberg
Türme der Altstadtbefestigung
Das neue Tallinn
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...und irgendwo müssen die vielen Leute ja auch wohnen - Außenbezirk von Tallinn

Der Dom auf dem Domberg

Mitteltalterliches Rathaus auf dem Marktplatz

Vana Sadama - Altstadthafen von Tallinn
Noch ein intaktes Stück Altstadtmauer
Schwarzhäupterhaus

Gildehäuser St. Olav und St. Knut